Der Fachkräftemangel in der Logistik verschärft sich von Jahr zu Jahr. Es wird immer schwieriger, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden und an das Unternehmen zu binden. Insbesondere mittelständische Logistikunternehmen stehen vor großen Herausforderungen, da die Riesen der Branche massiv in ihr Recruiting investieren und somit einen noch härteren Wettbewerb kreieren. Wie schafft es Ihr Unternehmen angesichts eines begrenzten Pools qualifizierter Bewerber – und begrenzter Ressourcen – als Arbeitgeber möglichst attraktiv werden?

Hier erfahren Sie, wie Employer Branding Ihnen dabei helfen kann.

Was ist Employer Branding?

Employer Branding bezeichnet all jene Maßnahmen, mit den Unternehmen Ihre Arbeitgebermarke kreieren. Diese Arbeitgebermarke ist verwandt mit der Corporate Identity, über welche ein positives Unternehmensimage erzeugt werden soll. Employer Branding zielt jedoch speziell auf ein positives Arbeitgeberimage ab, um Mitarbeitende anzuziehen und an das Unternehmen zu binden.

Allerdings ist das Image, das Ihr Unternehmen als Arbeitgeber nach außen zeigt, nur ein Teil des Ganzen: Für ein erfolgreiches Employer Branding muss die äußere Wahrnehmung im Einklang sein mit dem, was im Unternehmen gelebt wird. Wenn Ihre Unternehmenskultur nicht stimmt, sind die besten Maßnahmen für Ihr Employer Branding nutzlos.

Wirksame Employer-Branding-Maßnahmen für eine starke Arbeitgebermarke:

1. Definieren Sie Ihre Werte und Visionen

Der erste Schritt im Employer Branding ist die Identifikation der Werte und Visionen Ihres Unternehmes, und vor allem der Employer Value Proposition (EVP). Die EVP beschreibt Ihr Alleinstellungsmerkmal und zeigt auf, was Ihr Unternehmen als Arbeitgeber auszeichnet.

Ihre EVP kann viele Aspekte beinhalten, von der Unternehmenskultur und der Work-Life-Balance bis hin zur Vergütung und den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Beachten Sie jedoch, dass die Leistungen in Ihrem Unternehmen gut etabliert sein und sich bei Ihrem Team bewährt haben sollten, bevor Sie Ihre EVP formulieren. Für die meisten mittelständischen Logistikunternehmen ist die Überprüfung ihrer Arbeitgebermarke der erste Schritt.

Eine gut ausgearbeitete und regelmäßig kommunizierte EVP kann Top-Talente anziehen und binden, Unternehmensziele ausrichten – insbesondere im Personalbereich – einer wenig motivierten Belegschaft neuen Schwung geben und die Einstellungskosten senken. Vor allem aber stärkt sie den Ruf Ihres Unternehmens als positive Arbeitgebermarke.

2. Entwickeln Sie eine Marketingstrategie

Sichtbarkeit ist entscheidend für eine erfolgreiche Arbeitgebermarke. Dafür sind effektive Karriereseiten auf Ihrer Website und eine starke Präsenz in den sozialen Medien ein guter Start.

Die meisten erfolgreichen Employer-Branding-Initiativen in den sozialen Medien konzentrieren sich darauf, authentische Inhalte aus dem Berufsalltag von Mitarbeitenden zu teilen und Einblicke in die Unternehmenskultur zu geben. Ebenso enthalten effektive Karriereseiten relevante Informationen über den Ansatz Ihres Unternehmens sowie Informationen über den Einstellungsprozess. Hochwertige Fotos und Videos spielen hier eine zentrale Rolle, daher ist es wichtig, diese Marketingkosten zu planen und zu budgetieren.

Bezahlte Medien und Werbung sind eine hervorragende Möglichkeit, Ihre organischen Bemühungen zu ergänzen und die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Unternehmen gefunden wird, weiter zu erhöhen.

3. Setzen Sie Ihre Mitarbeitenden als Markenbotschafter ein

Ihre eigenen Mitarbeitenden können Sie als Arbeitgeber bestens beurteilen und nach außen vertreten. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Unternehmenskultur, beim Vorleben der Werte und bei der Umsetzung der Unternehmensmission. Als sogenannte Brand Ambassadors können Ihre Mitarbeitenden zum Employer Branding beitragen, indem sie ihre persönlichen und beruflichen Profile aktualisieren, (ehrliche, aber hoffentlich positive) Bewertungen über Ihr Unternehmen auf Stellenbörsen schreiben, Unternehmensnachrichten und -updates posten und Stellenangebote auf ihren persönlichen Profilen teilen.

Sie können auch die Erfahrungen, das Wissen und die Persönlichkeit Ihrer Mitarbeitenden nutzen, indem sie in Interviews und Testimonials ihre Geschichten erzählen.

4. Optimieren Sie Ihr Recruiting

Stellenausschreibungen sind oft der erste Kontakt, den Bewerber mit Ihrem Unternehmen haben. Sie sind somit die perfekte Möglichkeit, Ihre Arbeitgebermarke zu fördern. Hier ist ein effektiver, ansprechender Prozess der Schlüssel.

Jede offene Stelle sollte eine spezifische Beschreibung haben – es reicht nicht aus, nur die jeweilige Stellenbezeichnung zu ändern. Beschreiben Sie Ihr Unternehmen in Stellenausschreibungen auf eine lebendige Weise und stellen Sie sicher, dass Sie Schlüsselwörter verwenden, nach denen Ihre idealen Bewerber suchen.

Es ist wichtig, dass Sie später in der Kommunikation mit potenziellen Talenten sowie im Vorstellungsgespräch selbst darlegen, wie Sie Ihre Arbeitgebermarke im Berufsalltag leben.

Fazit: Employer Branding ist ein kontinuierlicher Prozess

Employer Branding kann sich positiv auf Ihre Bottom Line auswirken. Es kann die Fluktuationsrate senken und aktiv Arbeitssuchende anziehen, wodurch Ihre Kosten pro Einstellung sinken. Eine starke Arbeitgebermarke ist das A und O, um sich von anderen Unternehmen abzuheben. Klar formulierte Botschaften und Unternehmenswerte sind entscheidend.

Darüber hinaus sollten Sie bedenken, dass es sich hierbei um einen Marathon handelt, nicht um einen Sprint!

Fangen Sie nicht erst dann an, sich mit dem Thema zu beschäftigen, wenn Sie auf Personalsuche sind. Und hören Sie nicht auf, wenn alle offenen Stellen besetzt sind. Kontinuität und Kreativität stehen im Zentrum einer effektiven Strategie für Employer Branding. Und wenn diese Strategie authentisch gelebt wird, wird Ihr Unternehmen mit einem positiven Arbeitgeberimage punkten.